Die Tochter eines Hausmarders und einer Wildkatze wird alle elf Jahre im Frühling

geboren und hat ein mehrfarbiges Fell: der Kopf ist weiß, der Körper ist rot, blau und schwarz und der Schwanz ist lila. Sie ist wild und eigensinnig und rennt sofort nach der Geburt weg, bevor sie ihre Augen öffnen und die Farben ihres Fells bekommen kann. Wenn sie sehen kann, kehrt sie in die Höhle zurück, tötet ihre Mutter, saugt ihr alles Blut aus und reißt ihr die Augen aus. Danach flieht sie wieder an das Ufer eines Flusses, wo sie sich zusammenrollt, bis sie ihr buntes Aussehen erhält. 

  

Sie ernährt sich von Heuschrecken und dem Blut, das sie von kleinen Lämmern und Jungtieren aufsaugt. Ihr Vater jagt sie seit der Begegnung mit ihrer toten Mutter, holt sie aber erst ein, als sie fünf Jahre alt ist, dick und schwer wird und nicht mehr weglaufen kann, indem sie auf die höchsten Bäume klettert. Sobald der Luchs sie eingeholt hat, tötet er sie. Dann kehrt er zu der Höhle zurück, in der die Mutter gestorben ist, und stirbt vor Kummer. 

Quellen:

Mercedes Cano Herrera. (2007). Entre anjanas y duendes : mitología tradicional ibérica. Castilla Ediciones.