Der Mond

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/dd/Full_Moon_Luc_Viatour.jpg

Der Mond, Selene… Der Trabant unseres Planeten hat schon immer die Phantasie der Menschen beflügelt. Der erste Tag der Woche, der Montag, ist ihr gewidmet. In den klassischen Zivilisationen war sie eine Göttin, die Gezeitenbeobachter blicken auf sie, um die Gezeiten zu erkennen, und die Menschen aller Kulturen haben sie als Maß für die Zeit benutzt. Im Mittelalter glaubte man, dass der Mond bei Einbruch der Dunkelheit oder bei Sonnenfinsternissen mit einem möglichst lauten Geräusch zum Überleben beitragen müsse. Im Norden glaubt man, auf seiner Oberfläche eine alte Frau zu sehen, die sich dreht, oder einen anderen, der vom Mond überrascht wurde, als er Holz stahl, und von ihm aufgesogen wurde. Im Baskenland glaubt man, dass sie die Tochter der Erde ist, man nennt sie Großmutter und spricht sie mit diesem Namen an.

Man glaubt, dass ein Mensch, vor allem ein Kind, bei Vollmond vom Mond eingefangen werden kann, so dass er oder sie verrückt wird. Dazu ist es nicht notwendig, das Haus zu verlassen; ein Blitz, der durch das Fenster eindringt und die schlafende Person trifft, oder das Nachtlicht, das auf die auf dem Boden liegende Kleidung fällt, reicht aus. Und wenn man Eier, Fleisch oder Milch draußen liegen lässt, verderben sie fast völlig. Man kann auch nicht bei Vollmond schlachten.

Was die zu- und abnehmenden Mondphasen betrifft, so wurden sie schon immer bei der Ausübung von Tätigkeiten berücksichtigt. So glaubte man zum Beispiel, dass der ideale Zeitpunkt für die Zeugung eines männlichen Kindes der zunehmende Mond sei und für das Gegenteil der abnehmende Mond. Auch wenn jemand bei zunehmendem Mond stirbt, gilt dies als gutes Omen. Es wird auch geglaubt, dass im Halbmondviertel eines jeden Monats, aber nie am Freitag, Haare und Nägel geschnitten werden sollten, damit sie stärker wachsen.

Quellen:

Mercedes Cano Herrera. (2007). Entre anjanas y duendes : mitología tradicional ibérica. Castilla Ediciones.